Geschichte hautnah – Schülerinnen und Schüler der Ida-Purper-Schule auf den Spuren nationalsozialistischer Verbrechen

„Wenn man das so echt vor sich sieht, ist das ganz anders als in unseren Büchern…“ So äußerten sich die Schülerinnen und Schüler der Ida-Purper-Schule nach ihrem Besuch des Konzentrationslagers in Natzweiler-Struthof in der Nähe von Straßburg.
Bei ihrer dreitägigen Studienfahrt zum Thema „Gegen das Vergessen“ konnten die Schülerinnen und Schüler der Klassen 9c, 10a und 10b (die Abschlussklassen) in Begleitung ihrer Lehrerinnen und Lehrer unmittelbar in die deutsch-französische Vergangenheit und europäische Geschichte der letzten 150 Jahre eintauchen. Im Vordergrund standen dabei die Themen Antisemitismus und der Umgang mit Andersdenkenden im Nationalsozialismus.
Beginnend mit dem Besuch des „Mémorial d´Alsace“ in Schirmeck über die Besichtigung des Konzentrationslagers bis zur abschließenden Visite der ehemaligen Synagoge in Schirmeck erlebten die Schülerinnen und Schüler vom 01.03.2023 bis zum 03.03.2023 drei emotional intensive und lehrreiche Tage, die ihnen die Gräueltaten des nationalsozialistischen Regimes sehr eindrücklich vor Augen führten.
Dabei wurden sie von den Kolleginnen und Kollegen der Ida-Purper-Schule fachkundig und einfühlsam begleitet. Mit Milena Knapp, Mine Evran, Heike Holtermann, Andrej Popp, Wilfried Kliebisch und Wilfried Ulrich (Diakon und Jugendreferent im Kirchenkreis Obere Nahe) hatten sie jederzeit erfahrene und engagierte Ansprechpartner bei Fragen und Problemen, die sich aus der Beschäftigung mit derart sensiblen Lerninhalten ergeben können, an ihrer Seite.
Als hauptverantwortliche Organisatoren dieser Studienfahrt, die zum wiederholten Mal stattfand, konnten Heike Holtermann und Wilfried Ulrich neben dem Kirchenkreis Obere Nahe, der Bürkle-Stiftung, dem Nationalparklandkreis Birkenfeld und dem Landesinstitut für politische Bildung effiziente finanzielle Unterstützung gewinnen, sodass die Kosten für die Eltern minimiert werden konnten.
Dafür war der Lerngewinn der Jugendlichen umso größer. In mehreren Reflexionsphasen konnten die Schülerinnen und Schüler das Erlebte auf unterschiedliche Art und Weise verarbeiten. Die Arbeitsergebnisse sollen später auch den Eltern und Förderern dieser Fahrt, die seit Jahren fester Bestandteil des Qualitätsprogramms der Schule ist, präsentiert werden.
Insbesondere die Kombination aus der Vorführung des Spielfilms „Nackt unter Wölfen“, der an einem fiktiven Beispiel den Alltag eines Konzentrationslagers beklemmend darstellt, und der Besichtigung des Lagers „Le Struthof“ berührten die Jugendlichen nachhaltig. „Wie konnten Menschen einander so etwas antun?“ oder „Wie konnten die nach einem Arbeitstag einfach so nach Hause gehen und die Erlebnisse im Lager hinter sich lassen…?“ Solche und viele andere Fragen beschäftigten die Schülerinnen und Schüler auch über das Ende der Studienfahrt hinaus.
Somit wurde die jüngere deutsch-französische Geschichte anschaulich und lebendig – gegen das Vergessen.

Autor: Wilfried Kliebisch

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